Impuls zum 8. Januar 2023
Von Odilo Metzler (Stuttgart), Mitglied im pax christi-Bundesvorstand
„Und siehe, da öffnete sich der Himmel“
1. Lesung: Jes 42,5a.1-4.6-7
Mein Erwählter bringt den Nationen das Recht. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht,
und den glimmenden Docht löscht er nicht aus.
2. Lesung: Apg 10,34-38
Er verkündete den Frieden durch Jesus Christus
Evangelium: Mt 3,13-17
In jener Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes,
um sich von ihm taufen zu lassen.
Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm:
Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir?
Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu!
Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen.
Da gab Johannes nach.
Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf.
Und siehe, da öffnete sich der Himmel
und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Dieser ist mein geliebter Sohn,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Gedanken zum Evangelium
Dass Jesus sich von Johannes taufen lässt, bedeutet, dass er nicht mehr unter dem geschlossenen Himmel von Gewalt, Macht, Unrecht, Angst, Hoffnungslosigkeit und Tod lebt, sondern aus dem offenen Himmel der Gerechtigkeit Gottes, als Mensch des offenen Himmels, als Erwählter und Sohn Gottes. Die auf Jesus getauft sind, sind bestimmt, neue Menschen zu sein, unter dem offenen Himmel, im Horizont des Reiches Gottes und seines Friedens, Töchter und Söhne Gottes.
Aus der Erklärung der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung vom 21.9.2022
„Es ist ein Fehler, sich auf die Seite einer der kriegführenden Armeen zu stellen.
Es ist notwendig, sich auf die Seite des Friedens und der Gerechtigkeit zu schlagen.
Selbstverteidigung kann und sollte mit gewaltfreien und unbewaffneten Methoden erfolgen.
Jede brutale Regierung ist illegitim, und nichts rechtfertigt die Unterdrückung von Menschen und das Blutvergießen für die illusorischen Ziele der totalen Kontrolle oder der Eroberung von Territorien.
Niemand kann sich der Verantwortung für sein eigenes Fehlverhalten entziehen, indem er sich darauf beruft, Opfer des Fehlverhaltens anderer zu sein.
Falsches und sogar kriminelles Verhalten einer Partei kann nicht die Konstruktion eines Mythos über einen Feind rechtfertigen, mit dem es angeblich unmöglich ist zu verhandeln und der um jeden Preis vernichtet werden muss, einschließlich der Selbstzerstörung.
Der Wunsch nach Frieden ist ein natürliches Bedürfnis eines jeden Menschen. Er darf aber keine negative Beziehung zu einem mysteriösen Feind rechtfertigen.“
Übersetzung: Michael Schmid
Erklärung auf der Lebenshaus-Website: https://ogy.de/74i4
Persönliche Empfehlung
Wenn die Krieger kommen
Lock sie aufs Dach der Taube
Lock sie ins Nest der Schwalbe
Lock sie in die Höhle der Löwin
Lock sie in den Wald der Rehe
Geh ihnen entgegen
Mit offenen Händen
Voll Brot und Salz
Obst und Wein
Dass sie sich verlaufen
Im Knüppelholz deiner Tugenden
Dass sie sich verirren
Im Labyrinth deiner Freundlichkeit
Mach sie staunen
Beschäme ihre Generäle und Präsidenten
Lass ihre Handlanger ins Leere laufen
Sei eine Tiefebene voll Höflichkeit
Dein Gewehr sei die Klugheit
Deine Kraft sei die Geduld
Deine Geschichte sei die Liebe
Dein Sieg sei dein Schweigen
So dass sich die Landpfleger sehr verwundern
Hanns Dieter Hüsch
„Überall auf der Welt, aus allen Völkern, erhebt sich der Ruf: Nein zum Krieg! Nein zur Wiederaufrüstung! Mögen die Mittel für Entwicklung, Gesundheit, Ernährung, Bildung und Beschäftigung eingesetzt werden.“
Papst Franziskus am Weltfriedenstag, 1. Januar 2023