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Impuls zum 22. November 2020

Zum Christ-König-Sonntag

Von Pater Wolfgang Jungheim, pax christi Rhein-Main, Koblenz

Aus dem Matthäusevangelium Mt 25,31-46

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen:

Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben;

ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben;

ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;

 ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben;

ich war krank, und ihr habt mich besucht;

ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten:

Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Geschwister getan habt, das habt ihr mir getan.

Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

Er trägt nicht eine Krone/Corona

Er trägt nicht eine Krone/Corona
Er erträgt Corona

Er trägt mit uns an Corona
Er lebt selbst die Werke der Barmherzigkeit

  • Hungrige wegen Corona-Ausgangssperre und damit Arbeitsverbot und damit kein „Broterwerb“....

Er bleibt Brot vom Himmel, Brot des ewigen Lebens!  Er ermutigt Brot allein mit ihm zu teilen z.B. bei Fernsehmessen und so zu spüren, Er ist da ...!  Und Er speist sie durch unser Teilen … auch durch Gaben vor der Tür !??

  • Durstige nach Nähe in Corona-Distanzverordnung

Er gibt ihnen zu trinken von seiner Nähe, die keine Macht den Kindern Gottes nehmen kann ... Er ist ihnen nahe im Sprechen mit Ihm, im Klagen vor Ihm, im Lesen Seiner Worte …   und durch unsere Kontakt-Ideen ...

  • Fremde finden keine Herberge nicht wegen Corona, sondern wegen Abschottung

vor ihnen.... Er nimmt sie auf, Er wertschätzt sie und uns, Er weicht nicht von unserer Seite  … Kein Weihnachten in Moria, sondern bei uns... Nicht ertrinken, sichere Häfen in unseren Städten und Dörfern 

www.seebruecke.org

  • Nackte, Bloßgestellte, … alles weggenommen, was überleben lässt 

Er versteht sie, weil selbst bloßgestellt   
Er umgibt mit Güte und Barmherzigkeit
Er nimmt nicht das letzte Hemd   
Er lebt nicht auf Kosten anderer ... Wir auch nicht

Wir verpflichten zu einer Lieferkette der Gerechtigkeit 

https://lieferkettengesetz.de/

  • Kranke durch Corona isoliert und ansteckend wie damals Aussätzige

 Er übergeht sie nicht, er geht in ihre Nähe, er schenkt Beachtung und Sicherheit, nicht allein gelassen; das können wir zeigen und tun mit Schutzkleidung und Liebe ...

Gefangene zu Unrecht   
Gefangene in Angst 
Gefangen in Schuld 
Gefangene in Egoismus ....

Er ist zu uns gekommen 

Er kommt auch heute zu uns allen in unserer Befangenheit, Engherzigkeit, Dunkelheit.. KeineR soll verenden, zugrunde gehen! Aufrichten, versöhnen mit sich und anderen und mit Gott, das will Er mit Herz und Hand. Denn Er trägt keine Krone aber hat Herz und packt an mit beiden Händen; spürbar heute, wenn wir mit Herz anpacken als seine Getreuen ....

Das Abziehbildchen kringelt sich

 Schwarze Taube auf blauem Grund. Passend in einem Jahr voll Trauer um so viele Tote durch einen bedrohlichen Virus. Und immer noch Tote durch Kriege dieses Jahr, Menschen auf der Flucht vor Gewalt. Eingesperrt in Lager.

Beim Propheten Hesekiel heißt es: „Ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben müsste, spricht Gott der Herr.

“Schau genau: die schwarze Taube kringelt sich. Auf dem blauen Untergrund bleibt nur ihr Schatten. Blau ist die Farbe Gottes. Alles Unvollkommene, das Leid, der Schmerz, Gewalt und Sünde sind aufgehoben bei Gott. Gott sagt durch den Propheten Hesekiel: „Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.“

“Das Abziehbildchen kringelt sich. Die Taube wendet sich. Löst sich. Macht sich frei. Die weiße Taube kommt, mit dem Ölzweig im Schnabel. Zeichen der Hoffnung. Neues Leben wird wachsen. Hört hier und heute Worte aus dem Römerbrief: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“

Vom gemeinsamen Tisch im Angesicht der Feinde mit Gott als Gastgeber

Gemeinsam an einem Tisch ist ein großer Schritt zum Frieden hin. Psalm 23,5 weist auf den eigentlichen Gastgeber an diesem gemeinsamen Tisch hin: „Du deckst für mich einen Tisch vor den Augen meiner Feinde.“

Offen bleibt an dieser Stelle die Einladung der Feinde an den Tisch.

Aber mit dem Herzensblick auf Jesus Christus erkennen wir Gottes Herrlichkeit eben gerade darin, mit dem Feind an einem Tischen zu trinken und zu essen. Erinnern wir uns nur an Jesu Tischgemeinschaft mit den Ausgegrenzten und Ausgestoßenen der Gesellschaft wie z.B. die Zöllner oder gar beim letzten gemeinsamen Abendmahl mit seinem Verräter.

Die Feindesliebe ist sicherlich die größte Herausforderung für uns Menschen. Viele Liebeshandlungen ergeben sich eigentlich von selbst, diese gerade nicht. Aber mit Gott als Gastgeber werden alle Dinge möglich. Gott ist es, der durch uns handeln will. Das macht das alte Bild von Gott als dem Töpfer deutlich, der den Menschen als sein Gefäß formt, woran Paulus im 9. Kapitel seines Römerbriefes erinnert.

Texte aus Arbeitsheft friedensdekade 2020 

Die Not der Flüchtlinge und unsere Abschottung

Laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) waren Ende 2018 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Das Land, aus dem die meisten Menschen fliehen mussten, war Syrien mit 6,7 Millionen Menschen. In Kolumbien gab es 7,8 Millionen sogenannte Binnenflüchtlinge. Mit 3,7 Millionen wurden weltweit die meisten Menschen, die auf der Flucht waren, in der Türkei aufgenommen.

Die unvorstellbaren Zahlen drücken nicht das aus, was es für die einzelnen Menschen an Leid und Perspektivlosigkeit bedeutet.

Die Wirtschaftskraft der Industrieländer wäre in der Lage, allen diesen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen. Die Europäische Union „reagierte“ auf die besondere Not der Menschen in Syrien und in dem Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos, indem sie im März 2020 700 Millionen Euro für die Sicherung seiner Außengrenzen zur Verfügung stellte. Auf das Leid der Menschen wird mit Abschottung reagiert.

Gleichzeitig boten deutsche Kommunen an, wenigstens Kinder und besonders gefährdete Menschen aus Flüchtlingslagern aufzunehmen.

„Umkehr zum Frieden“ ist nur möglich, wenn wir trotz aller Widrigkeiten nicht an den „unter die Räuber gefallenen“ Menschen vorbei gehen und Verantwortung für sie übernehmen.

Lasst uns beten für die Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, weil sie aufgrund von Kriegen, Verfolgung oder Hunger dort nicht mehr leben können.

Lasst uns beten für die Menschen, die ihre Heimat nicht verlassen müssen, dass sie Wege zur Hilfe für die Menschen auf der Flucht suchen und gehen.

(aus Friedensdekade 2020)

www.keinweihnachteninmoria.de

 

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