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Impuls zum 15. Oktober 2023

Zum 28. Sonntag im Jahreskreis

Von Christian Enke, der Limburger Geistliche Beirat in der Region Rhein-Main

Lied aus Taizé

Nada te turbe, nada te espante: quien a Dios tiene nada le falta.
Nada te turbe, nada te espante: Sólo Dios basta.

gern bei Youtube anhören

Einleitung

Das sitzt - das „BASTA!“ am Ende dieses schönen Lieds, das in der friedensbewegten ökumenischen Kommunität im französischen Burgund-Dorf Taizé immer wieder und eindringlich gesungen wird. Es wurde in Spanisch komponiert, da der bekannte Text aus der Feder der Heiligen Teresa von Avila (Theresia von Jesus) stammt, deren Festtag am heutigen 15. Oktober gefeiert wird. Die deutsche Übersetzung lautet: „Nichts beunruhige dich, nichts ängstige dich; wer Gott hat, dem fehlt nichts: Gott allein genügt“.

Die Heilige Theresia hat uns auch viele andere gute Zitate hinterlassen (manche sogar zum Schmunzeln - wie etwa das bekannte vom Rebhuhn und dem Fasten). Obwohl sie im 16. Jahrhundert lebte, kann sie auch heute ein Vorbild für uns sein – als eine kluge, mutige und hartnäckige Frau. Faszinierend ist, dass sie fühlen konnte, wie Jesus am Elend der Welt leidet; Theresa wusste sich mit Gott so sehr verbunden („Gott und ich – wir zusammen sind immer die Mehrheit“), dass für sie der Wille vor allem Liebe bedeutet. Das spanische „Basta“ kennen wir ja schon, das spanische Verb „querer“ könnte auch in uns einziehen – es bedeutet nämlich beides: Wollen und Lieben. Wenn wir uns für Gottes Reich des Friedens einsetzen wollen, dann soll das aus Liebe zu den Menschen geschehen – ja, sogar zu dem, der Unfriede sät – Basta!

Das Tagesgebet dieses Sonntags passt da ganz gut:

„…Deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns, damit wir dein Wort im Herzen bewahren und immer bereit sind, das Gute zu tun…“

Zitate aus den Schriftlesungen dieses Sonntags für die Meditation oder den Austausch:

  • „Gott verschlingt die Hülle, die alle Völker verhüllt, und die Decke, die alle Nationen bedeckt… auf ihn haben wir gehofft; wir wollen jubeln und uns freuen über seine rettende Tat“ (Jes 25, 7.9bc)
  • „Gott führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit…“ (Psalm 23,3b)
  • „Alles vermag ich durch den, der mich stärkt“ (Phil 4,13) „Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen - Böse und Gute“ (Mt 22, 10)

Aktion

Kopieren Sie die folgenden Zitate der Heiligen Theresia von Avila auf Kärtchen und lassen Sie andere (und sich) eins ziehen zur eigenen Betrachtung, die in ein persönliches Gebet münden kann, oder auch zum angeregten Gespräch – ich bin oft erstaunt, dass ein Satz so sitzt als wäre er für mich geschrieben worden:

  • „Wer beim Schachspiel nicht einmal die Figuren in Ordnung zu stellen weiß, der wird es schlecht zu spielen verstehen; und wer nicht Schach bieten kann, der wird auch nie schachmatt setzen können.“
  •  „Unser Leib hat einmal den Fehler, dass er umso mehr Bedürfnisse entdeckt, je mehr er gepflegt wird.“
  •  „Ich halte dafür, dass Ehre und Geld fast immer sich zusammenfinden; wer die Ehre liebt, verabscheut auch das Geld nicht; wer aber dieses verachtet, macht sich auch wenig aus der Ehre.“
  • „Denn meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher wissen, dass er uns liebt.“

Hinweis: Auf www.katholisch.de gibt es in der Rubrik „Heilige“ einen guten Beitrag (Artikel 4823) über Teresa von Avila, die heutige Tagesheilige zu finden, den zu lesen sich lohnt.